Am 9. Dezember 2009 konnte der ZDFtheaterkanal auf zehn ereignisreiche Sendejahre zurückschauen. In diesem Zeitraum entstanden Aufzeichnungen, Schwerpunkte, Events und Qualitätsproduktionen, die einen Eindruck von der Vielfalt der Theater- und Kulturlandschaft Deutschlands vermitteln.

Am 1. Mai 2009 startete im ZDFtheaterkanal und auf Classica/Premiere, begleitet von einer Trailer-Kampagne auf 3sat, ein mehrstufiger Programmschwerpunkt zum Thema Opern: »Die schönsten Opern aller Zeiten«. Bis Ende Juni wurden die 30 meistbesuchten Opern in herausragenden Inszenierungen gezeigt, parallel dazu konnte das Publikum über Internet und per Postkarte seine Favoriten für die »Schönste Oper aller Zeiten« bestimmen. Die ersten zehn so gewählten Operntitel wurden dann ab 26. Dezember 2009 in 3sat und im ZDFtheaterkanal sowie auf Classica ausgestrahlt, begleitet von Dokumentationen. Aus diesen zehn Werken wurde schließlich im Rahmen einer Gala im Januar 2010 »La Traviata« als »Schönste Oper aller Zeiten« gekürt. Die Zuschauer nahmen dieses Spiel gerne an, wie die rege Teilnahme am Voting sowie die zahlreichen Zuschauerreaktionen belegen.

Das Theatertreffen Berlin war auch 2009 wieder ein wichtiges Thema im ZDFtheaterkanal: Die Ausstrahlung des Eröffnungsstücks »Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir« von Regisseur Christoph Schlingensief wurde durch zwei herausragende Produktionen des Berliner Theatertreffens ergänzt: »Der Weibsteufel« von Karl Schönherr in der Regie von Martin Kušej und »Die Räuber« nach Friedrich Schiller in der Regie von Nicolas Stemann. Eine Extra-Ausgabe des Theatermagazins FOYER berichtete über das Treffen der bemerkenswertesten Inszenierungen aus dem deutschsprachigen Raum, und zu einer Fernsehdiskussion über das Thema »Politik und Privatheit« trafen sich die Regisseure Christoph Schlingensief und Volker Lösch, die Philosophin und Journalistin Carolin Emcke und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier mit Moderatorin Tina Mendelsohn.

Katharina Thalbachs Inszenierung von »Wie es Euch gefällt« wurde im Juli in der Komödie am Kurfürstendamm aufgezeichnet. Thalbach treibt Shakespeares leichtestes und traumhaftestes Stück um Flucht und Freiheit, Verkleidung und Verstellung, um Phantasie und Liebe, Geschlechtertausch und Identitäten auf die Spitze, indem sie alle Rollen im Stück ausschließlich mit Frauen besetzt.

Anlässlich des Rückblicks »20 Jahre Mauerfall« zeigte der ZDFtheaterkanal im November eine Adaption des Theaterprojekts »Staats-Sicherheiten«. Eine bewegende Geschichtslektion: 15 ehemalige Häftlinge aus den Stasi-Gefängnissen in Potsdam und Berlin-Hohenschönhausen kommen zu Wort und machen damit deutlich, wie fast 20 Jahre nach der Wende mit diesem Aspekt deutscher Diktaturgeschichte umgegangen wird. »Staats-Sicherheiten« erhielt 2008 den Friedrich-Luft-Preis der Berliner Morgenpost.

Live aus dem Staatstheater Mainz erlebten die Zuschauer am 28. November die vierte »Verleihung des Deutschen Theaterpreises DER FAUST 2009«. Der Preis für das Lebenswerk wurde in diesem Jahr posthum an die im Juni verstorbene Choreografin Pina Bausch verliehen.

Die Reihe der Theaterfilme, die mit zeitgenössischen filmischen und fernsehinszenatorischen Mitteln Theaterstoffen einem ganz neuen Publikum eröffnen, wurde mit »Werther«, »Nachtasyl« und »Peer Gynt« fortgesetzt.